Jakobsweg mit Hund

Das Pilgern mit Hund ist für Hundebesitzer zunächst sicherlich eine sehr schöne Vorstellung, doch gestaltet sich die Umsetzung leider nicht besonders leicht. Auf dem Jakobsweg sind Hunde natürlich erlaubt, so lange sie an der Leine geführt werden. Schwierig wird es erst, wenn man eine Übernachtungsmöglichkeit sucht. In Pilgerherbergen auf dem Jakobsweg sind Hunde generell nicht willkommen. Es mag hier ein paar wenige Ausnahmen von Herbergsvatern geben, aber diese kommen wirklich nur ganz, ganz selten vor. Auch gibt es keine speziellen Hotels für Hunde auf dem Jakobsweg.


Die Unterkünfte, Hostals, Hotels und Pensionen am Jakobsweg und in Spanien sind allgemein gesprochen auch nicht besonders gut auf Hunde eingestellt. Meistens bekommt man eine Ablehnung, wenn man nach der Erlaubnis fragt, seinen Vierbeiner mitbringen zu dürfen. Wer wirklich sicher gehen will, beim Wandern auf dem Jakobsweg mit Hund ein Dach über dem Kopf zu haben, muss wohl oder übel sehr gründlich recherchieren und Unterkünfte anfragen.


Im Zweifellsfall bleibt natürlich noch die Möglichkeit mit dem Zelt zu wandern. Wild Campen ist grundsätzlich verboten aber es finden sich viele Möglichkeiten am Jakobsweg, wo man sein Zelt aufschlagen könnte. Auch verfügen viele Pilgerherbergen über einen Garten, wo man mit etwas Glück sein Zelt aufstellen darf. Einen Hund im Garten, werden die Herberge-Betreiber vielleicht eher tolerieren.


Wichtig ist bei der Planung natürlich auch, dass die Etappenlängen nicht zu lang werden. Je nach Alter, Körpergröße und Fitness des Hundes, können nur eine gewisse Anzahl Kilometer pro Tag zurück gelegt werden. Da die Etappen durchaus teilweise über 30 km lang sein können, bis eine geeignete Unterkunft gefunden wird, kann das zu viel sein für einen Vierbeiner. Auch muss natürlich ausreichend Hundenahrung mitgeführt werden, da in den kleinen Orten am Camino nicht unbedingt entsprechendes Hundefutter gekauft werden kann. Um Etappen abzukürzen, können Pilger und Wanderer teilweise in einen öffentlichen Bus steigen oder mit dem Taxi fahren. Wenn man mit Hund unterwegs ist, kann dies mitunter auch etwas schwierig sein.


Man stößt beim pilgern mit Hund sicherlich auch so manche Probleme und Herausforderungen, da sollte man sich nichts vormachen. Natürlich gibt es trotzdem eine ganze Reihe Hundeliebhaber, die schon auf den verschiedensten Jakobswegen mit Ihrem geliebten Vierbeiner unterwegs waren. Wenn man ein wenig recherchiert stößt man auch auf den einen oder anderen Erfahrungsbericht zum Thema, der einem vielleicht mit Detailinformationen weiterhilft. Auch wenn die Planung sicherlich sehr arbeitsintensiv sein kann und man vor Ort auf so manche Hindernisse stoßen mag, ist das Pilgern mit Hund auf dem Jakobsweg sicherlich eine wunderbare, unvergessliche Erfahrung.


Mir ist eine neue Alternative zu Ohren gekommen für Hundeliebhaber, die auf einem Jakobsweg mit Hund Wandern möchten. Es gibt die Möglichkeit auf dem Jakobsweg im Schwarzwald und auf dem Mosel-Camino bei bestimmten Unterkünften einen Hund mitzuführen. Beide Routen hören sich ziemlich interessant an. Auch wenn man nicht in Spanien unterwegs ist, bekommt man wohl ein intensives Jakobsweg-Erlebnis zusammen mit seinem Vierbeiner. Auch wird sich jeder Hund über die kurze Anreise freuen.


Mosel-Camino mit Hund
Jakobsweg im Schwarzwald mit Hund

Doch auch bei Wanderungen mit Hunden in Deutschland wird man mit so manch einer Hürde zu kämpfen haben. Zumindest sollte gut geplant werden, wie man den Bedarf an Hundefutter deckt. Im Idealfall, besorgt man schon vorher das Futter und lässt es zusammen mit dem Gepäck transportieren. Auf diese Weise umgeht man die unschöne Situation, dass ggf. kein oder nicht das richtige Futter gekauft werden kann.

UPDATE: Bei dem oben genannten Reiseveranstalter gibt es neuerdings auch eine organisierte Wanderreise mit Hund auf dem Jakobsweg in Spanien. Erfreulicher Weise wurden wohl tatsächlich Unterkünfte gefunden worden, die bereit sind einen Hund aufzunehmen. Ein Transfer vom Flughafen zur Unterkunft ist wohl ebenfalls enthalten. Das Problem mit der Transportbox schein auch schon gelöst zu sein. Falls jemand diese Gelegenheit wahrnimmt, würde ich mich über eine Nachricht freuen, wie es mit dem Hund vor Ort auf dem Camino so war.