Jakobsweg mit dem Pferd

Der Jakobsweg kann selbstverständlich nicht nur zu Fuß oder per Rad gepilgert werden. Auch die Pilgerschaft mit dem Pferd ist möglich. Zumal historisch gesehen sicherlich die Reise mit dem Pferd nicht unüblich war. Immer wieder sieht man beim Pilgern auf dem Jakobsweg auch Pilger, die mit einem Pferd den Camino entlang reiten.

Wer den Jakobsweg mit Pferd zurücklegen möchte, wird allerdings vor einige Herausforderungen gestellt werden. Der wichtigste Punkt ist sicherlich die Wahl der Unterkünfte am Jakobsweg, die eine Unterstellmöglichkeit für Pferde haben. Da man auf dem Pferderücken ja etwas mehr Kilometer zurücklegen kann, als der klassische Wanderer, können auch Unterkünfte angesteuert werden, die nicht direkt am Jakobsweg geben. Es gibt immer wieder Reiterhöfe, Fincas und andere ländliche Unterkünfte entlang des Jakobsweges, die Pferde aufnehmen. Wichtig ist die vorherige Reservierung. Dafür ist wiederum notwendig, dass man sich vorher sehr gut über die Etappen informiert und auch exakt plant, wie viele Kilometer pro Tag auf dem Pferderücken zurück gelegt werden soll. Auch über die Verpflegung für die geliebten Vierbeiner sollte man sich im Voraus Gedanken machen. Etwas Grünzeug, Karotten und Äpfel lassen sich sicherlich auch zwischendurch besorgen, dennoch ist es wünschenswert, wenn die Unterkünfte Stroh und Trockenfutter zur Verfügung stellen.

Wer den Jakobsweg reiten möchte, wird sich auch über die Anreise Gedanken machen müssen. Um die geliebten Vierbeiner nicht zu sehr zu strapazieren, sollte bei der Anreise aus Deutschland ausreichend Zeit für Pausen und eventuelle Zwischenübernachtungen eingeplant werden. Im Vorhinein sollte mit dem Hotel am Ausgangspunkt der Reiterreise über einen Parkplatz gesprochen werden. Für die Rückkehr zum Fahrzeug nach dem Ritt, kann eventuell ein Transfer inkl. Pferdeanhänger gebucht werden. Ein solches Vorhaben sollte aber nur geplant werden, wenn Sie als Pferdebesitzer Ihr Pferd sehr gut kennen und einschätzen können. Das Pferd sollte am besten bereits Reisen und längere Transporte gewöhnt sein.

Mittlerweile gibt es sogar vereinzelt Reiseveranstalter oder Pferdehöfe, die am Jakobsweg Reisen mit Pferden anbieten. Die Pferde, die man für die Dauer der Tour zur Verfügung gestellt bekommt sind in der Regel sehr gut eingeritten und vorwärtslaufend. Sattel, Zaumzeug, Futter und weiteres Zubehör wird in der Regel gestellt. Um die Pferde beim Ritt auf dem Jakobsweg nicht zu überfordern, wäre es eventuell ratsam einen Gepäcktransport zu buchen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Reiseplanung für den Jakobsweg mit Pferd, ist die Route. Da es mehrere Jakobswegrouten in Spanien gibt, sollte zunächst überlegt werden, welche der Routen in Frage kommt. Der Camino Francés verfügt sicherlich auf Grund des hohen Bekanntheitsgrades über die beste Infrastruktur. Für Wanderer und Radfahrer bestehen darüber hinaus jeweils unterschiedliche Routenverläufe. Mit dem Pferd wird wohl eher die Jakobswegroute für Wanderer in Frage kommen. Dennoch sollte man sich vor der Reise gründlich über die rechtlichen Bedingungen informieren. Auf welchen Strecken sind Pferde erlaubt und welche Orte müssen umgangen bzw. „umritten“ werden. Insbesondere dieser Planungsaspekt macht die Buchung einer organisierten Jakobswegreise mit Pferd sinnvoll. Der Reiseveranstalter gibt zu solchen Fragen Auskunft und arbeitet auch eine mögliche Route aus, die gut per Pferd machbar ist.